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BFKE - Bielefelder Fragebogen zur Klientenerwartung

Allgemein: Der Bielefelder Fragebogen zur Klientenerwartung (BFKE) ist ein von Höger (1999) entwickeltes Verfahren, welches es ermöglicht einen Psychotherapiepatienten zu Beginn einer Psychotherapie einem von fünf für die Therapie relevanten Bindungsstilen zuzuordnen. Das Inventar erfragt dabei die bindungsrelevanten Erfahrungen und Erwartungen des Patienten mittels 33 Items. Aus den gewonnenen Erkenntnissen kann eine  individuelle Strategie im Rahmen der Psychotherapie entwickelt werden, die den speziellen Bedürfnissen des Patienten gerecht wird.

Anwendung: Die 33 Fragen des BFKE werden auf einer fünf-stufigen Ratingskala mit verbalen und numerischen Marken beantwortet. Anschließend werden die Fragen zu drei Subskalen ("Akzeptanzprobleme", "Öffnungsbereitschaft" und "Zuwendungsbedürfnis") zusammengefasst. Eine empirisch ermittelte Klassifikationsregel erlaubt die Zuordnung des Patient zu einem von fünf therapierelevanten Bindungsstilen: Sichere Bindung, ambivalent-unsichere Bindung (unterschieden in zwei Bindungsstile "ambivalent-verschlossen" und "ambivalent-anklammernd") sowie vermeidend-unsichere Bindung (unterschieden in zwei Bindungsstile "vermeidend-verschlossen" und "vermeidend-kooperativ"). Die Bearbeitungszeit beträgt zum Ausfüllen, Dokumentieren und Auswertung ca. 20 Minuten.

Entwicklung: In seinem theoretischen Konstrukt orientiert sich das Verfahren dabei an den Bindungstheorien von Bolby (1975), Ainsworth et al. (1978) und Main (1990). Die Konstruktion des BFKE erfolgte im ersten Schritt faktorenanalytisch, wobei die drei gefundenen Subskalen im nächsten Schritt in einer Clusteranalyse dazu genutzt wurden, fünf Patientencluster zu identifizieren. Mittels dieser fünf Cluster und den drei Subskalen wurde im letzten Schritt eine Diskriminanzfuktion ermittelt, welche zu der Klassifikationsregel für neu erfasste Patienten führte.

Normierung: Es wurde multizentrisch eine Patientenstichprobe von insgesamt 374 stationären Psychotherapiepatienten (163 weiblich) zu Beginn ihrer psychotherapeutischen Behandlung erhoben. Für die drei Subskalen des Inventars liegen Mittelwerte und Standardabweichungen vor. Vorrangiges Ziel ist jedoch die Zuordnung zu dem jeweiligen Bindungsstil; die Einordnung in einen Normbereich auf den Subskalen ist nicht Hauptanliegen der Anwendung des Inventars.

Validität: Der Fragebogen besitzt augenscheinlich eine hohe Konstruktvalidität. Die empirisch ermittelte Faktoren- und Clusterstruktur stimmen zudem inhaltlich sehr gut mit den in der Literatur beschriebenen Bindungsstilen überein.

Reliabilität: Die drei Subskalen weisen mit internen Konsistenzen zwischen .83 und .84 (Cronbachs Alpha) eine gute Reliabilität auf.

Objektivität: Durch die vorliegende computerisierte Fassung ist für Durchführung und Auswertung eine hohe Objektivität des Verfahrens gewährleistet.

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